Green Diamonds describes the transformation journey in a sicio ecological way for people, communities and organisations driven by project pilots
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Afrika und Nachhaltigkeit | Grenzverkehr und nette Helfer

Ich habe in den letzten 10 Wochen 15 Grenzen überschritten auf meinem Weg von Deutschland nach Gambia und zurück.

Viele davon eher unmerklich – Danke #Europa. Einige mit einem bekannten Prozedere und wieder andere mit Herzklopfen, viel Gerenne, Schleusern und einigen Gebühren ohne Quittung.

Grenzen bedeuten Trennung. Trennung von Territorien; von Warenverkehr; und von Menschen.

Die Abstrusität von Grenzen wird am besten deutlich am Grenzverlauf von #Gambia. Das Land ist winzig und existiert nur in dieser Form, weil die englische Kolonialmacht den Zugang nach Westafrika über den Gambia River beansprucht hat. Und so verläuft die Grenze 30 km beidseits des Flusses ca. 200 km ins Landesinnere hinein. Ich habe viele Familien getroffen, deren Angehörige Senegalesen sind, aber aufgrund der kolonialistischen Hintergründe ist der Senegal französisch orientiert während in Gambia z. B. die englische Sprache verbreitet ist.

An jeder Grenze staut sich der LKW Verkehr. Kontrollen und Verzollung sind angesagt; als Mittel zur Steuerung des globalen Handels, des Schutzes der eigenen Wirtschaft und als Einnahmequelle für den Staat.    

An der Grenze zwischen #Marokko und #Mauretanien wird die ganze Unfreundlichkeit von Grenzen sehr deutlich. Zwischen beiden Ländern besteht eine mehrere 100 Meter breite Pufferzone, von der UN bewacht und noch immer abseits der Piste „vermient“ ist! Da Mauretanien keinerlei Interesse an einer Öffnung hat, wird die Piste nicht instand gesetzt und ist eine der schlechtesten “Straßen” in Westafrika. Dafür lässt sich Mauretanien das Visum mit 55 EUR zur einmaligen Einreise fürstlich bezahlen. 

Darüber hinaus sind einige Grenzen so gestaltet, dass der Prozess

1.welcher Mensch

2.in welchem Gebäude

3. in welchem Büro welchen Stempel

4. auf welches Dokument

5. zu welchen Kosten stempelt

nicht ganz transparent ist.

Aber dafür gibt es freiberufliche “Servicedienstleister”. In Zivil oder besser lokaler Tracht helfen diese in Pass- und Zollfragen, tauschen die lokale Währung und sorgen gleich für eine lokale SIM Telefonkarte. Freilich unter Ausnutzung der Informations- und Hilflosigkeit Ihren Klienten.

Ich sehe diese Helfer als Bestandteil des Systems und habe zu Beginn die Konditionen vereinbart und dann die Hilfe gerne in Anspruch genommen, und es hat jedes Mal funktioniert.

Wie dankbar bin ich jedoch für ein Europa, durch das ich mich bewegen kann, ohne an einer Grenze angehalten und kontrolliert zu werden.

Und würden jetzt nicht einige wieder in alte Abgrenzungen verfallen (Stichwort Brexit), so hätte ich auch Hoffnung, dass die Schweiz sich auch zu einem grenz freien #Europa bewegen ließe.

Chronologie der Grenzen

Deutschland – Österreich | Österreich – Schweiz | Schweiz – Italien | Italien – Marokko Fähre) | Marokko – Westsahara – Mauretanien | Mauretanien – Senegal | Senegal – Gambia | Gambia – Senegal | Senegal – Mauretanien | Mauretanien – Marokko | Marokko – Spanien (Enklave Ceuta) | Spanien – Frankreich | Frankreich – Schweiz | Schweiz – Österreich | Österreich – Deutschland