Einfach an die Straße stellen, Hand raus und warten. Und dann?
Hält ein Auto, Bus oder besser Lieferwagen. Da sitzen dann 15 Personen samt Einkäufen drin, aber Platz ist immer noch für zwei weitere Passagiere. Tanka Tanka werden die Sammeltaxen genannt. Neben dem Fahrer gibt es wohl 1-2 mitfahrende Helfer, die die defekten Türen bedienen, Waren auf das Dach laden und den Fahrpreis kassieren.
Dafür sitzt man dann mit Frau, Kind und Mann eng gepackt nebeneinander und freut sich der körperlichen Nähe. Sollte man jedenfalls, weil vermeiden lässt sich diese nicht. Soweit das extreme Sparmodell. Aber was sind die Vorteile:
– Man benötigt kein individuales Fahrzeug
– Man muss nicht selbst fahren
– Die Kosten sind sehr gering
– Der Ressourcen Einsatz ist minimal
Da viele Menschen so reisen, gibt es genug Angebote. Die Wartezeiten sind kurz, es Bedarf keines Fahrplans und da so viele Fahrzeuge unterwegs sind, ist ein Ausfall eines Fahrzeuges nicht weiter dramatisch.
Wie sieht nun die Ursache Wirkungskette im Vergleich zu Europa aus:
Afrika aktuell:
Bedarf an Mobilität – letzte Meile zu Fuß akzeptiert – geringe finanzielle Mittel – geringe Kosten für Service (Fahrer / Helfer) – Nähe akzeptiert – gering ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis.
Europa aktuell:
Bedarf an Mobilität – große finanzielle Mittel vorhanden – ausprägte Individualität – großes Bedürfnis nach Komfort und freie Entscheidung.
Wie kann nun eine „westliche“ Entwicklung in Afrika aussehen:
Öffentlich organisierter Nahverkehr – Großraum Taxen – Carsharing – Individual Fahrzeug!!!
Oder andersherum eine Entwicklung in Europa – insbesondere auch im ländlichen Raum:
Großraumtaxen – Autonom fahrende Taxen – Carsharing.
Diese Entwicklung wird aber vermutlich nur kommen, wenn der Individualverkehr deutlich verteuert wird, das heißt die realen (Umwelt und Infrastruktur) Kosten erhoben werden –
ACHTUNG: Stich ins Wespennest!
Aber wie zu sehen ist gibt es jede Menge Spielraum zwischen Afrikanischen und Europäischen Verhältnissen ?